es ist erstaunlich, wie schnell man seine meinung über bestimmte berufe ändern kann. bis gestern abend hatte ich keinen wirklichen respekt vor repräsentanten der gastronomie-branche, insbesondere vor kellnern. ich war felsenfest davon überzeugt, dass der job darin bestände, ein bissl durch den saal zu joggen, ein paar getränkchen zu servieren, und in der zwischenzeit sich einen ruhigen zu schieben. von wegen. gestern halfen wir (ein dutzend leute aus unserer 12-er stufe und ein paar 11-er) ehrenamtlich und auf freiwilliger basis beim diesjährigen abiball aus. nicht nur die tatsache, dass uns die primitivsten arbeitsmittel wie eine geschirrbürste und ein lappen nicht zur verfügung standen, erschwerte uns die arbeit, sondern es kamen immer neue folter dazu. so zum beispiel durften wir gegen neun uhr abends vor hunger und erschöpfung schon fast ohnmächtig, beim büffet-aufbau helfen, ohne uns dessen bedienen zu dürfen (als wir angeworben wurden, wurde uns gesagt: "für euch sind alle getränke und das büffet frei", jedoch mussten wir logischerweise mit dem büffet warten, bis der ball gegen 11 uhr abends sich dem ende neigte). der hammer kam jedoch kurz vor diesem magischen moment, als die ersten mit ihrem essen fertig waren, und wir die dreckigen teller sortieren sollten. es ist nicht so, dass ich ein knallharter gegner der verschwendung wäre, aber der visuelle und vor allem der olfaktorische eindruck dessen, was aufeinenandergestapelte teller voller fleisch-, salat- und saucenreste, eines bunten nahrungsmittelhaufens wo mittendrin noch ein paar zu recycelnder servietten sowie besteck lauerten, darstellten, wird mich noch lange in meinen albträumen verfolgen.
kellner und andere repräsentanten der gastronomie-branche, ihr seid nach der feuerwehr und der
polizei die helden des alltags. ich verbeuge mich vor euch und verspreche hiermit feierlich, euch meinen tiefsten respekt in form von angemessenem trinkgeld zu erweisen.